Sulz: Biber nach Rettungsaktion gefilmt

Rettungsaktion in einem Fischweiher / Seltene Aufnahmen eines Bibers am Tag

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Ungewöhnliche Aufnahmen sind heute Hartmut Polet in Sulz-Renfrizhausen gelungen. Am helllichten Tag hat er einen ausgewachsenen Biber fotografiert und eine kurze Szene mit dem Tier gefilmt. Der Storchenbetreuer und Tierfreund war gemeinsam mit Naturschutzwart Ludwig Schrägle zu einem Staubecken eines Fischzüchters in Renfrizhausen gerufen worden.

Sulz Renfrizhausen. „Die Polizei hatte heute Morgen den Naturschutzwart des Landratsamtes alarmiert“, berichtet Polet der NRWZ. „Ein Biber hatte den Auslauf eines Staubeckens verstopft.“ Dort am Weiherbach betreibt ein Fischzüchter eine Fischzuchtanlage mit mehreren Becken, Der Betreiber hatte am Morgen den Rückstau bemerkt und einen Biber entdeckt, der im Ablauf feststeckte. “Der Biber konnte sich nicht mehr aus dem Betonbecken retten. Er hatte sich auch leicht verletzt“, so Polet.

Im Auslauf dieses Staubeckens steckte der Biber fest.
Es ging nicht vor und nicht zurück.


Die Biber sind im Weiherbach beim Sulzer Ortsteil Renfrizhausen aktiv und haben in Richtung Weiherhof einen Damm gebaut. Ein Problem für den Fischzüchter, denn die Biber verhindern eine normale Wasserzirkulation der Fischweiher. Über den Biberdamm wissen die Behörden bereits seit längerer Zeit Bescheid. Die Probleme an Fischweihern waren bisher unbekannt. Biber und ihre Dämme sind bekanntlich streng geschützt und dürfen nicht mutwillig gestört werden.

Naturschutzwart Schrägle und Storchenbetreuer Polet sind dann zu dem verstopften Stauweiher gefahren, um das unglückliche Tier aus seiner misslichen Lage zu befreien.

Ludwig Schrägle mit Kescher und Haken.


Mit vereinten Kräften haben sie den Biber mit einem Kescher und einem Haken aus dem Becken gezogen. Doch der Biber legte keinen gesteigerten Wert auf weitere medizinische Behandlung und flüchtete in einen nahen Fischweiher und ward nicht mehr gesehen.

Selten zu sehen: Ein Biber bei Tag.


Schrägle kontaktierte den Biberbeauftragten des Landratsamtes, um dort Bescheid zu geben. Polet war auf der Rückfahrt von Aichhalden, wo er einen verletzten Storch gesucht hatte. Die beide haben schon etliche Tiere bei spektakulären Einsätzen gerettet.




Martin Himmelheber (him)

... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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